Spitze Winkel (< 45°) mit der Kreissäge - 5 armiger Stern
Möchte man im Holzbau zwei Bretter unter einem spitzen Winkel von deutlich weniger als 90° auf Gehrung verbinden, werden bei
Benutzung einer Standardkreissäge Hilfsmittel benötigt. Viele Kreissägen sind bei 45° begrenzt, es gibt aber auch Modelle die sich auf
60° neigen lassen. Um das Brett vertikal führen zu können, kann eine selbstgebaute Spanneinheit zum Einsatz kommen.
Für den Bau der Führungseinheit verwende ich 18mm starke Mulltiplexplatte aus Birkenholz. Zwei Plattenstücke werden zu einem “L”
mit Senkkopfschrauben verbunden. In der Mitte der Vorrichtung wird zusätzlich eine exakt zugesägte Leiste verschraubt, die den
Winkel von 90° sicherstellt.
Das Brett, welches gesägt werden soll, kann nun an die L-Führungseinheit vertikal mit einer Schraubzwinge gespannt werden. Die
Einheit wird entlang des Kreissägeanschlags parallel zum Sägeblatt geführt.
In meinem Fall sollte es ein 5 armiger Stern aus Fichtenholz werden. Der spitze 36° Winkel erfordert einen Gehrungsschnitt von 18°.
Hier hat die Schnitttiefe der Säge von 50mm nicht ausgereicht um das Brett komplett durchzutrennen. Somit war Nacharbeit mittels
Bandschleifer notwendig, was bei weichem Fichtenholz kein großes Problem ist.
Für diesen Anwendungfall macht jedoch eine Kreissäge mit mindestens 70mm Schnitttiefe mehr Sinn.
Der flache Gehrungswinkel von 54° wird horizontal gesägt. Das Sägeblatt wird dafür um 36° geneigt. Für die Verbindung der Arme
eignen sich Flachdübel, wofür Schlitze gefräst werden. Alle großen Oberflächen am besten vor dem finalen Zusammensetzen der Teile
feinschleifen, da die inneren Flächen später schwer erreichbar sein werden. Beim Verleimen des Sterns, speziell im letzten Schritt, ist
die Kombination mehrer Schraubbzwingen hilfreich. Die abgesägten Reststücke lassen sich hervorragend für eine saubere Auflage der
Spannflächen verwenden.
©2018 David C.